U18-Fahrt zum Nations-League Halbfinale der Frauen nach Düsseldorf
Am Freitag, dem 24. Oktober 2025, fahren wir mit einer Jugendgruppe zum Länderspiel der Frauen: Deutschland-Frankreich nach Düsseldorf. Alle Preußenfans zwischen 14 und 17 Jahren können mitkommen.
Meldet euch per Mail an. Sagt euren Eltern, sie sollen einfach an fanport@outlaw-ggmbh.de schreiben.
Fragen klärt Jasper unter 0160 98934350
Das Anmeldeformular unten auf dieser Seite muss ausgedruckt und ausgefüllt zur Fahrt mitgebracht werden. Hier sind die wichtigsten Infos für dich:
Wann: Freitag, 24.10.2025, Anstoß 17:45 in Düsseldorf
Abfahrt: 14:15 Uhr ab P1 am Preußenstadion
Rückkehr: bis ca. 22:30 Uhr am P1 am Preußenstadion
Kosten: 10€ für Fahrt und Eintritt – für Verpflegung haben die Teilnehmenden selbst zu sorgen.
Alter: 14-17 Jahre
Seid dabei und supportet das DFB-Team live im Stadion!
Fußballkulturtage NRW gestartet – Veranstaltungen auch in Münster
Zum zehnten Mal laden die sozialpädagogischen Fanprojekte in Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit der Fachstelle der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) herzlich zu den landesweiten Fußballkulturtagen NRW ein. Die Veranstaltungsreihe hat sich zu einem festen Bestandteil der Fußball- und Kulturlandschaft entwickelt und zeigt eindrucksvoll: Fußball ist weit mehr als 90 Minuten auf dem Platz.
Die Fußballkulturtage NRW eröffnen Räume für Begegnung, Austausch und Bildung. Im Mittelpunkt stehen Themen, die im medialen Alltag des Fußballs häufig unterrepräsentiert bleiben – und die dennoch für Fans, Interessierte und die gesamte Gesellschaft von Bedeutung sind.
Das Programm ist so vielseitig wie der Fußball selbst. Allein in Münster finden zwei interessante Veranstaltungen, organisiert vom Fanprojekt „FANport“ Münster der Outlaw Kinder- und Jugendhilfe, statt.
Am Donnerstag, dem 9. Oktober 2025, läuft um 20:00 Uhr der Film „A guardia di una fede“ über die Ultrakultur in Italien und insbesondere in Bergamo. Im Szenecafé „SpecOps network“ im Aegidiimarkt 5 wird der Beamer aufgebaut und die rund 100minütige Dokumentation über das Leben von Claudio „Bocia“ Galimberti gezeigt, der heute Steuermann auf einem Fischerboot in der Adria ist.
„Bocia“ war sein ganzes Leben lang Mitglied der Ultras aus Bergamo, Teil des harten Kerns – eine der angesehensten und gefürchtetsten Gruppen in Italien. Seine absolute Hingabe für die Stadt und den Verein machten ihn seit 2000 zum unangefochtenen Anführer der Curva Nord von Atalanta Bergamo. Die Doku liefert einen tiefen Einblick in vergangene Tage der Fußballfankultur in Italien.
Eine Woche später, am Donnerstag, dem 16. Oktober 2025, ist der Journalist und Kenner der Fußballfankultur Felix Tamsut eingeladen, um über die Fußballfankultur in Israel zu berichten. Anhand von zahlreichen Bildern wird er dortige Besonderheiten aufzeigen, aber auch über Freundschaften nach Europa sprechen. Und schließlich wird die aktuelle Situation zwischen Terror und Krieg ebenfalls thematisch aufgegriffen. Der Vortrag findet um 19:00 Uhr im Szenelokal „neben*an“ in der Warendorfer Straße 45 statt.
Darüber hinaus erwarten die Besucher:innen Film- und Kinovorführungen, Lesungen, Diskussionen, Stadtrundgänge, Theater, Workshops und viele weitere Formate. Eingeladen sind nicht nur eingefleischte Fußballfans, sondern auch alle, die neugierig auf neue Perspektiven sind – ob mit oder ohne Stadionerfahrung.
Der Eintritt zu diesen beiden Veranstaltungen in Münster ist frei. Weitere Infos auch zu anderen Veranstaltungen folgen auf dem Flyer unten.
So, der Umzug ist geschafft! Jetzt machen wir erstmal Sommerpause. Das heißt, vom Fanprojekt ist aktuell nur Dave im Dienst, da Stefan und Edo Urlaub haben. Unsere Öffnungen finden erst wieder ab Juli 2025 statt, und zwar im neuen „Containerport“.
Unsere „Übergangslösung“ für die nächsten eineinhalb Jahre. Im Hintergrund der alte „FANport“, ganz rechts im Bild der Giebel unserer künftigen Anlaufstelle, dem „Fanhaus“.
Während unserer Schließzeit im Juni lesen wir aber Mails und Dave begleitet z.B. auch den Workshop „Graffiti für FLINTA*“ und nimmt für uns an Netzwerksitzungen wie dem ÖASS teil.
Unser Lernort Preußenstadion macht übrigens noch keine Sommerpause, die Workshops können bis zu den Sommerferien ganz normal bei Jan gebucht werden. Und auch unser Integrationsprojekt „Refugees Welcome! Aktiv ankommen in Münster“ läuft bis zu den Sommerferien ganz normal weiter. Hier arbeiten Robert und Lukas auch weiterhin mit geflüchteten Jugendlichen verschiedener Einrichtungen Münsters.
Warum Ultras Teil der Zivilgesellschaft sind
Zwischen Pyro und Fanprojekten
Ultras gelten einigen als Problemfans, dabei kann die Szene auch ein Bollwerk gegen Rechtsextremismus sein. Ein Gastbeitrag von Ruben Gerczikow, 20. Mai 2025.
(…)
Die unterschätzte Arbeit der Fanprojekte
Auch wenn Ultras für sich die Liebe zur Freiheit beanspruchen, sind sie als Teil der Gesellschaft nicht frei von Machtstrukturen und Hierarchien, in denen auch Ideologien der Ungleichheit herrschen. Gerade, weil junge Menschen im Rahmen des Auslebens ihrer Subkultur mit dem Gesetz in Konflikt geraten können und Rechtsextreme ihr zweites Wohnzimmer als Rekrutierungsort nutzen, braucht es sozialpädagogische Begleitung. Diese Aufgaben übernehmen mitunter die 68 Fanprojekte in ganz Deutschland, die als vertrauensvolle Ansprechpersonen am und außerhalb des Stadions vor allem für die jüngeren Fans des Vereins erreichbar sind. Ihre Gründung geht auf die 1980er zurück, als Fan-Gewalt und Auseinandersetzungen zwischen Hooligans die Schlagzeilen dominierten.
Seit 1993 gibt es mit der „Koordinationsstelle Fanprojekte“ einen zentralen Anknüpfungspunkt für bestehende und neu gegründete Fanprojekte. Getragen werden diese häufig durch freie Träger der Jugendhilfe oder kommunale Stellen. Finanziell gefördert werden sie durch eine „Dreierfinanzierung” bestehend aus der Kommune, dem jeweiligen Bundesland und seit 2013 durch den DFB und die „Deutsche Fußball Liga“. Damit leisten Fanprojekte einen unverzichtbaren Beitrag zur präventiven Jugendsozialarbeit und Demokratieförderung. So stärken sie nachhaltig eine vielfältige, reflektierte und sozial verantwortliche Fankultur im deutschen Fußball.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freund:innen des FANport!
Turbulente Zeiten stehen an – nicht nur beim SC Preußen Münster bezüglich des Saisonfinales, sondern auch in der Kurve, die heute Abschied von der alten „Ostkurve“ aka „Fiffi-Gerritzen-Kurve“ nimmt. Als ich 2011 die Arbeit im und am Preußenstadion aufnahm, waren die Tore 24/7 offen, junge Preußenfans haben „ganz normal“ im Stadion gechillt, gegrillt und gemeinsam eine gute Zeit gehabt. Wenn man jemanden sprechen wollte, brauchte man nur Freitagnachmittag ins Stadion zu gehen und den- oder diejenige dort anzusprechen. Manchmal gab’s noch ’ne Grillwurst dazu.
Sie merken / Ihr merkt: auch ich nehme heute Abschied von meinem Arbeitsort bzw. vom „Wohnzimmer“ so vieler Menschen, mit denen wir dort gearbeitet, geredet und gelacht haben. Und die dort für Münster Unglaubliches geleistet haben: nämlich eine bundesweit beachtete Kurve zu gestalten.
Und noch mehr Abschied: Heute ist das letzte Saisonheimspiel – zumindest planmäßig -, und da heißt es auch, Dave zu verabschieden. Er verlässt unser Projekt zum Sommer. Und das wird überhaupt nicht leicht fallen: David Grevelhörster kam im Sommer 2014 als Student der Sozialen Arbeit für ein Praxissemester zu uns ins Fanprojekt. Es stellte sich schnell heraus, dass er ein großer Gewinn für das Team und für unsere Arbeit mit jungen Fußballfans war. Er war gekommen, um zu bleiben. Seither waren mehrere Disziplinen des HipHop fester Bestandteil unserer „Fanarbeit“. Zuletzt unterstützte er uns als hauptamtliche Fachkraft – also insgesamt elf Jahre lang. Er hat einen sehr großen Teil seiner Lebenszeit in unser Projekt gesteckt. Zuviel, um nun einfach nur „Danke, Dave!“ zu sagen – aber reichlich, um einfach nur dankbar zu sein!
Sie merken / Ihr merkt schon, es ist kein leichter Tag heute. Hoffen wir mal alle, dass der SCP unseren Tag ein wenig „aufhellt“.
Und nun wünsche ich wie immer eine hoffentlich interessante Lektüre!
FASZINATION FANKURVE – Bochum und Münster – Eine Freundschaft, die nun auch durch Zaunfahnen sichtbar ist
Vergangenen Samstag (26.04.2025) hing zum Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 in der Fiffi-Gerritzen-Kurve erstmals eine Zaunfahne aus Bochum. Seit Jahrzehnten bestehen Kontakte zwischen beiden Szenen. Nun erreicht das Bündnis eine neue Ebene.
Der SC Preußen Münster steckt mitten im Abstiegskampf. Trotz der sportlichen Bedeutung des Heimspiels gegen Darmstadt, wurde diese Partie durch Neuigkeiten auf den Rängen der Fiffi-Gerritzen-Kurve zu einem historischen Tag. Denn das Kollektiv Fede Nerblo verkündete einen neuen Schritt bzgl. der Kontakte nach Bochum.
Bereits seit Ende der 1990er Jahre bestehen Kontakte zwischen Fans aus Bochum und Münster. In den Jahren danach verliefen sich etwas die Kontakte, ehe 2011 durch Personen der Gruppen Deviants und Melting Pott die Beziehung neu belebt wurden. Als auch die Gruppo Resistente Kontakte zu MLTP aufbaute, wurden die Kontakte von der ganzen Szene in Münster getragen.
Fan-Blockfahnen
In den Jahren danach durchlebten beide Vereine eine Ausgliederung, woraufhin sich die Gruppen Deviants und Melting Pott auflösten und sich nach und nach neue Strukturen bildeten. In Münster entstanden Fede Nerblo und in Bochum das Ruhrstattkollektiv, welche die Kontakte fortan pflegten.
Gegenseitige Besuche fanden immer häufiger statt. Dabei trugen die Fans zwar Merch des eigenen Vereins, auf eine optische Präsenz mittels Zaunfahnen wurde jedoch verzichtet.
Dies sollte sich nun ändern. Zum Heimspiel gegen Darmstadt hing erstmals eine Fahne des Ruhrstattkollektivs am Zaun der Fiffi-Gerritzen-Kurve. Die schon seit Jahrzehnten existierenden Kontakte erreichen somit nun ein neues Level. Mit einem Flyer informierte man darüber die restliche Kurve. Am darauffolgenden Tag spielte der VfL Bochum zuhause gegen Union Berlin. Hier hing zum ersten Mal ein Doppelhalter von Fede Nerblo in der Heimkurve.
Es stellt für Preußen Münster die einzige offizielle Freundschaft innerhalb der Bundesrepublik dar. Ins Ausland werden noch weitere Freundschaften gepflegt. Wie z.B. zum polnischen Verein CKS Czeladz oder nach Italien zu Pescara Calcio. Erst im Heimspiel zuvor gegen Karlsruhe hing eine Fahne aus Pescara.
NRW-Meldestelle Diskriminierung im Fußball legt zweiten Jahresbericht vor
Bochum, März 2025: Seit dem 01. Juli 2022 ist die Meldung von Diskriminierungsvorfällen im Fußball über das Meldeportal von MeDiF-NRW möglich. Im nun veröffentlichten zweiten Jahresbericht der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW wurden Meldungen ausgewertet, die in den Jahren 2023 und 2024 über das Portal anonym eingegangen sind. Aktuell verzeichnet MeDiF-NRW knapp 2500 Meldungen zu diskriminierenden Vorfällen im Fußball in NRW (Stand: März 2025).
Der Fußballsport ist eine populärkulturelle und soziale Arena, die von diversen Akteur:innen stets mit der Metapher „Brennglas der Gesellschaft“ versehen wird. Damit ist gemeint, dass sich im Stadion, auf den Fußballplätzen von Amateur:innenvereinen, in der Eckkneipe, beim Public Viewing und bei Social Media soziale Prozesse und Phänomene in intensivierter Form beobachten lassen, die auch in der Gesamtgesellschaft existieren. Der Fußball ist geprägt durch spezifische Gelegenheitsstrukturen, die sowohl Enthemmungen als auch offene und subtile Formen von Diskriminierung befördern und intensivieren. Das ist insofern problematisch, weil der Fußball für viele junge Menschen eine zentrale Sozialisationsinstanz darstellt. Wir von MeDiF-NRW fordern deshalb: Eine Fußballkultur, in der Diskriminierung keinen Platz mehr hat!
Im nun publizierten zweiten Jahresbericht der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW finden Sie wie gewohnt ein komplexes Lagebild, das auf der Grundlage von wissenschaftlichen Dokumentations- und Auswertungsverfahren einen Überblick gibt über Diskriminierungstatbestände und Ausgrenzungsdynamiken im Sportland NRW. Neben den evidenzbasierten Analysen präsentieren wir Ihnen des Weiteren unsere diskriminierungskritischen Qualifizierungs-, Sensibilisierungs- und Awarenessformate, die wir auf der Basis der bei uns eingegangenen Vorfallsmeldungen für die praxisnahe Präventions- und Interventionsarbeit im Fußball entwickelt haben.
Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie unter https://medif-nrw.de. Hier stellen wir Ihnen den Jahresbericht als PDF zur Verfügung. Bei Fragen und Anregungen kontaktieren Sie gerne Frau Elena Müller (Projektleitung MeDiF-NRW) per E-Mail (mueller@medif-nrw.de) oder Telefon: 0234-97 830 721
MeDiF-NRW c/o LAG Fanprojekte NRW Universitätsstr. 83 44789 Bochum
O-Töne zur freien Verwendung
Elena Müller (Projektleitung): Diskriminierung im Fußball ist ein nahezu alltägliches Phänomen. Wir können durch unsere Arbeit nicht nur Vorfälle dokumentieren und sichtbar machen, sondern so die Bedarfe der betroffenen Personen präventiv und interventiv stärken. Wir freuen uns sehr, im 2. Jahresbericht deutlich machen zu können, wie wir unsere Auswertungen zielgruppenorientiert in die Praxis übertragen: Netzwerkarbeit, Workshopangebote im Profi- sowie Amateur:innenbereich, Fachvorträge und Fachtagungen, ein Online-Selbstlernformat sowie die Nutzung des Events Stadionführung zur Sensibilisierung und Empowerment von wichtigen Multiplikatorinnen am Spieltag sind nur ein kleiner Teil der praktischen Arbeit von MeDiF-NRW.
Dr. David Johannes Berchem (Projektleitung): In Zeiten der willentlichen Demontage von Grundsäulen der offenen und freiheitlichen Demokratien mittels illiberaler Playbooks und disruptiver Diskursverschiebungen von rechts tritt MeDiF-NRW für das Recht von Menschen ein, nicht diskriminiert zu werden. Die von uns analysierten Vorfallsmeldungen lassen kein anderes Urteil zu: Lieber Fußball, Du hast ein Diskriminierungsproblem! Bitte nicht die Augen davor verschließen. Im Fußball werden ausgrenzende Denk- und Handlungsweisen viel zu oft bagatellisiert, verharmlost und relativiert. Das führt unweigerlich zu Normalisierungs- und Entsolidarisierungsprozessen. Die Perspektiven der Betroffenen werden kontinuierlich delegitimiert und gesilenced. Wir von MeDiF-NRW fordern daher nicht weniger als eine Trendumkehr. Dafür benötigt es in erster Linie ein Mehr an diskriminierungskritischen Wissensressourcen. Erst dann kann der Fußball zu einem Braver Space mit einer nachhaltigen Kultur des achtsamen Miteinanders umgestaltet werden, die durch Allyship, Empowerment, Solidarität und Toleranz charakterisiert ist.
Patrick Arnold (Projektträger, LAG Fanprojekte NRW): Mit MeDiF-NRW generieren wir wichtige Erkenntnisse für die sozialarbeiterische Praxis. Besonders freuen wir uns, dass auch Vereine und von Diskriminierung betroffene Personen so stark von den Angeboten der Meldestelle profitieren. Leider müssen wir auch festhalten, dass sich das Klima im Fußball – analog zu den gesellschaftlichen Entwicklungen – nicht in allen Bereichen positiv gestaltet. Wir empfehlen die Entwicklung eines bundesweiten liga- und phänomenübergreifenden Masterplans Diskriminierung im Fußball, dessen Erstellung möglichst partizipativ unter Einbeziehung aller involvierten Interessengruppen gestaltet werden sollte.
Feriencamp: Gelungene Kooperation mit Preußen Münster
In den Herbstferien fand ein mehrtägiges Fußballcamp in Kooperation mit dem SC Preußen Münster statt. Jan Becker und Leo Heider von unserem Lernort Preußenstadion konnte durch verschiedene Workshops das Ferienangebot des SCP bereichern. Auf der Homepage des SCP ist ein Bericht mit zahlreichen Bildern zu finden: https://scpreussen-muenster.de/news/kids-erfolgreiches-ferienprogramm-kino-besuch-steht-an/
Flinta* Graffiti Ausstellung & Workshop
Save the date! Im Rahmen von Modus Muffi feiern wir am 15.10.2024 um 19 Uhr die Eröffnung der Sisterhood Ausstellung in der B-Side in Münster. Infos für die Workshop-Anmeldung & Zeiten folgen auf Instagram. Fragen beantwortet Dave: 0160 98934350.
Die Sisterhood Ausstellung rückt FLINTA* im Graffiti in den Mittelpunkt. Ob Trainwriting, Streetbombing oder auch Fotografie, hier erzählen über 40 Personen in 22 Interviews von ihrer Leidenschaft und ihren positiven sowie negativen Erlebnissen. Neben den Porträts gibt es einen geschichtlichen Abriss zu FLINTA* im Graffiti sowie alle Porträts in Dauerschleife zu sehen.
Mit dabei sind: Martha Cooper und Nika Kramer, PMS Crew, Lady K, Real Home Girls, R Crew, Fluff, Eisen, Sany und Leny, Laduka, R Crew, Mirea, Shys, Sisterhood, Jennifer Kauka, Bar B. & Can, Planke, Anonym, Ruhe, Agly Crew, Mr. Die, Weasl, Amir.
Modus Muffi – Rotation an den Turntables, Tags in der Sketchcorner. Rap, Funk & Soul – jeden Dienstag ab 19h im cozy eingerichteten B-Side Café am Hafen!
Ihr könnt die Ausstellung an folgenden Terminen besuchen: 15.10.: Eröffnung – 19.00 Uhr 16.-19.10.: täglich zwischen 16.00 – 21.00 Uhr 20.10.: Von 12.00 – 18.00 Uhr (Workshop ab 14.00 Uhr – ausgebucht!) 22.10.: Finissage ab 19.00 Uhr
„Sparvorschlag“ der Stadtverwaltung gefährdet die Fansozialarbeit am Standort Münster
Aktuell gibt es einen „Sparvorschlag“ der Stadtverwaltung, der vorsieht, dass u.a. im Sozialen Bereich vor allem die so genannten freiwilligen Ausgaben gekürzt werden sollen. Der FANport Münster, das sozialpädagogische Fanprojekt der Outlaw Kinder- und Jugendhilfe gGmbH steht auch auf dieser Liste. Wir haben hierzu eine Stellungnahme geschrieben:
Stellungnahme des Trägers Outlaw zur beabsichtigten Kürzung der Zuwendungen im Bereich Fanprojekt „FANport“ Münster
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Sparvorschläge der Verwaltung treffen das Fanprojekt hart und völlig unerwartet. Die Wirkung des Projektes für die Stadt und die Umlandgemeinden sind enorm und es wurde erst im Juni dieses Jahres mit dem Qualitätssiegel „Fanprojekt nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit“ ausgezeichnet. Im Folgenden gehen wir auf die Auswirkungen der beabsichtigten Einsparungen der Stadt Münster beim sozialpädagogischen Fanprojekt „FANport“ Münster ein.
Ausgangslage:
Der FANport ist grundsätzlich im Rahmen einer „Dreier-Finanzierung“ organisiert: 25 Prozent Stadt Münster, 25 Prozent Landesförderung und „der Fußball“ (DFB/DFL) verdoppelt diese Finanzierung. Der „Sparvorschlag“ i.H.v. 24.550 Euro von Seiten der Kommune würde auch eine Verringerung der Förderung von Seiten des Landes nach sich ziehen, damit die „Dreier-Finanzierung“ (25% Kommune, 25% Land, 50% DFB/DFL) erhalten bliebe. Der zuständige Fußballverband (Deutsche Fußball Liga) würde entsprechend kürzen. Somit würde eine Verringerung von Seiten der Kommune um rund 25.000 Euro eine gesamte Verringerung der Förderung des Fanprojektes i.H.v. rund 100.000 Euro bedeuten (Land 25.000 Euro und DFB/DFL 50.000 Euro).
Folgen:
Die Kürzung der Mittel hätte zufolge, dass künftig ab 2025 rund 1,5 Stellen im Fanprojekt entfallen müssten und lediglich rund 1,5 Stellen verblieben. Das bedeutet einen tiefen Einschnitt in die Arbeit unseres Fanprojektes. Unser erst kürzlich erhaltenes Qualitätssiegel „Fanprojekt nach dem NKSS“ würde uns direkt wieder aberkannt, da die Mindestausstattung eines Fanprojektes 2 VZÄ hauptamtliche pädagogische Arbeit betragen. Ob das Projekt dann überhaupt noch förderungswürdig ist, darf bezweifelt werden.
Fördersummen vor und nach der „Sparmaßnahme“ der Stadt Münster:
Kommune
Land
DFB/DFL
Gesamt
2024
65.000 €
65.000 €
130.000 €
260.000 €
2025
40.000 €
40.000 €
80.000 €
160.000 €
Stellungnahme:
Der „Kürzungsvorschlag“ der Verwaltung enthält die Idee einer „Kompensation“ durch den Verein SC Preußen Münster. Die Arbeit von Fanbeauftragten eines Fußballvereins und die sozialpädagogische Fanarbeit, d.h. die langjährige Beziehungsarbeit mit Jugendlichen und vor allem jungen Erwachsenen aus der Aktiven Fanszene („Ultras“, „Hooligans“), sind zwei vollkommen unterschiedliche Arbeitsansätze, die nicht miteinander vergleichbar und schon gar nicht austauschbar sind. Die Fanbeauftragten handeln ausschließlich im Sinne des Vereins und unternehmen für diesen die Fan- und Mitgliederbetreuung.
Die Fansozialarbeiter sind hingegen unabhängig und (kritisch) parteilich für die jungen Fans des SCP im Alter von 12 bis 27 Jahren unterwegs. Sie sind in ihrem Handeln den Grundlagen der Jugendhilfe (§11 und §13 SGB VIII) verpflichtet.
Mit Themen wie Kinder- und Jugendschutz, Drogenprävention und Alltagshilfen stellt das Fanprojekt eine wichtige Einrichtung der Jugendhilfe da, und zwar dort, wo sonstige Angebote der städtischen Jugendhilfe nicht hin reichen: im Stadion und allgemein beim Sport. Das Fanprojekt „FANport“ Münster ist somit als wirkungsvolle Ergänzung zu anderen Einrichtungen der städtischen Jugendhilfe zu sehen. Die Fansozialarbeiter bieten den Anschluss für viele Jugendliche ans Hilfesystem.
Darüber hinaus machen Ultras und Hooligans nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit die Kernzielgruppe des Fanprojektes mit dem Ziel der Gewalt- und Extremismusprävention aus.
Somit sind die Fansozialarbeiter des Fanprojektes in einer stetigen Vermittlerposition zwischen Ordnungsbehörden, Verein und der Aktiven Fanszene und kümmern sich gleichzeitig um die Rechte der überwiegend jugendlichen Klientel. Für eine wirkungsvolle Vermittlungsposition und insbesondere für das Vertrauensverhältnis gegenüber den Fans ist eine finanzielle Unabhängigkeit vom Verein unabdingbare Voraussetzung. In der professionellen sozialpädagogischen Fanarbeit ist eine Finanzierung durch den Bezugsverein nicht vorgesehen.
Des Weiteren sind die Gelder für die beiden hauptamtlichen Fanbeauftragten des Vereins bereits verausgabt worden: es wurden auf Grundlage der Lizenzbedingungen der DFL für die Zweite Bundesliga zwei Fanbeauftragte eingestellt. Im Übrigen ist dieses Geld Ligaabhängig, d.h. bei einem nicht unwahrscheinlichen Abstieg des SCP zurück in die Dritte Liga würde die Zuwendung wieder gestrichen.
Besonders möchten wir darauf hinweisen, dass mit dem Aufstieg in die Zweite Bundesliga eine deutlich erhöhte Aufmerksamkeit für den Verein zu verzeichnen ist. Das bedeutet ein wesentlich höheres Arbeitsaufkommen für die Mitarbeiter des Fanprojektes. Wo vor einem Jahr etwa 300-400 Fans auf den Auswärtsfahrten mitgefahren sind, so sind es jetzt mehrere Tausend. Zum letzten Auswärtsspiel beim Hamburger SV reisten über 7.000 Fans nach Hamburg, wovon ungefähr 2.000 junge Fans zum ersten Mal ein Auswärtsspiel besuchten.
Etatantrag:
Wir haben in diesem Jahr einen Antrag auf mehr Mittel durch die Stadt beantragt. Wir beantragen für 2025 rund 7.500€ zusätzlich. Aufgrund der „Dreierfinanzierung“ hätten wir ohne diese Mittel ein Defizit von rund 15.000€ im Haushaltsplan bei Outlaw. Der Etatantrag beinhaltet keine Steigerung der Sachkosten, sondern lediglich die infolge der deutlichen Tarifsteigerungen gestiegenen Gehälter. Darum bitten wir, zur Sicherung der Qualität des Projektes diesem Etatantrag zuzustimmen.