Nie wieder!

Zwischenruf der Initiative für einen Erinnerungstag im deutschen Fußball zur aktuellen Situation unserer Freunde*innen in Israel und Deutschland

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter von „!Nie wieder“ aus den Vereinen, den Kurven, denFanprojekten, den Flüchtlingsinitiativen, den Landesverbänden, den Schulen, den Akademien und Museen,

liebe Freundinnen, Freunde und Sympathisanten von „!Nie wieder“,

mit großer Bestürzung und auch mit Empörung sehen wir auf die verstörenden Ereignisse in Israel und den palästinensischen Gebieten. In dieser Eskalation der Gewalt sind unsere Gedanken und unser Mitgefühl bei unseren israelischen Freund*innen, bei Zvi und Abi Cohen, Oded Breda, Schmuel Kahn und allen anderen.

Der Dauerbeschuss durch die Raketen bedroht ihr Leben und das ihrer Familien. Wir hoffen und wünschen inständig, dass ihr Schutzschild „Iron Dome“ sie und alle anderen vor dem Schlimmsten bewahrt. In der Mail vom 14. Mai schreibt uns Zvi, wie es ihm geht:

„An all meine Freunde und Bekannten, mit mir persoenlich ist alles in Ordnung, nur die Lage hier ist fast unaushaltbar. Alle Plaene mit einer neuen Regierung sind zerplatzt, heftige Unruhen zwischen hiesigen Arabern und Juden, Tagtaeglich im ganzen Lande, zahllose Raketen auch in unserer Naehe, also alles ziemlich miserable. Ich hoffe das, wenn wir Sonntags sprechen koennen, es etwas besser aussehen wird.
Bisdann, Shalom, Shalom, – Zvi“

Unsere Aufmerksamkeit und unser Mitgefühl gilt ebenso den Menschen im „Gazastreifen“, deren Leben bedroht ist und die unter dem Terror der „Hamas“ massiv leiden. Auch sie sind dem Schrecken und dem Tod hilflos ausgeliefert. Im tiefen Verständnis des „Nie wieder!“ hoffen wir auf einen baldigen Waffenstillstand und neue Bemühungen um Stabilität und Frieden in der Region.

Wie weit sich der Radius des aktuellen Geschehens spannt, erleben wir in seiner Bedrohlichkeit in unserem Land, ca. 3000 Kilometer entfernt von Israel. Und das betrifft uns von „!Nie wieder“ existenziell. Eine Minderheit instrumentalisiert den Konflikt, um unverholen in Gelsenkirchen, Köln, Berlin und anderen Städten, oft auch in unmittelbarer Nähe von Synagogen (wie hier in Münster – Anm. der Red.), mit aggressiven antisemitische Parolen unsere jüdischen Freunde*innen zu schmähen und zu bedrohen. Diese Personen und Gruppen müssen mit unserer Gegenwehr rechnen.

  • Wer das Existenzrecht des Staates Israel infrage stellt, muss mit unserer Gegenwehr rechnen.
  • Wer die Verbrechen Deutschlands an den jüdischen Bürger*innen Europas relativiert oder leugnet, muss mit unserer Gegenwehr rechnen.
  • Wer Zvi und Abi Cohen, wer Esther Bejarano, Ernst Grube, Eva Szepesi, Oded Breda, TamarDreifuss, Charlotte Knobloch, Schmuel Kahn bedroht, wer unsere Freund*innen von Makkabi unddie jüdische Community bedroht, muss mit unserer Gegenwehr rechnen.

Diese Gegenwehr leben die Mitstreiter*innen von „!Nie wieder“. Beispielhaft seien hier die Freund*innen von „Makkabi Deutschland“ und der „Schalker Faninitiative“ genannt, die ihre Stimme gegen die Bedroher*innen erhoben haben. Der „Zwischenruf“ ist der Verstärker dieser Stimmen und ruft auf, sich mit klugen und kreativen Aktionen gegen die Personen und Gruppen zu stellen, die „die Würde des Menschen“ permanent durch ihre Worte und Taten verletzen. Unseren jüdischen Freund*innen in Israel und Deutschland rufen wir zu: Wir sind für Euch da!

Für die Initiative „!Nie wieder“ Lukas Keuser und Eberhard Schulz

Weitere Infos: www.erinnerungstag.de www.niewieder.info

Seit 2013 arbeitet der FANport Münster in dieser zivilgesellschaftlichen Initiative mit und veranstaltet immer wieder Bildungs- und Informationsveranstaltungen im Sinne von Antidiskriminierungsarbeit z.B. rund um den 27. Januar, den Holocaust Rememberance Day (Tag der Befreiung des Arbeits- und Vernichtungslagers Auschwitz 1945).