Zwischen Pyro und Fanprojekten
Ultras gelten einigen als Problemfans, dabei kann die Szene auch ein Bollwerk gegen Rechtsextremismus sein. Ein Gastbeitrag von Ruben Gerczikow, 20. Mai 2025.
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Die unterschätzte Arbeit der Fanprojekte
Auch wenn Ultras für sich die Liebe zur Freiheit beanspruchen, sind sie als Teil der Gesellschaft nicht frei von Machtstrukturen und Hierarchien, in denen auch Ideologien der Ungleichheit herrschen. Gerade, weil junge Menschen im Rahmen des Auslebens ihrer Subkultur mit dem Gesetz in Konflikt geraten können und Rechtsextreme ihr zweites Wohnzimmer als Rekrutierungsort nutzen, braucht es sozialpädagogische Begleitung. Diese Aufgaben übernehmen mitunter die 68 Fanprojekte in ganz Deutschland, die als vertrauensvolle Ansprechpersonen am und außerhalb des Stadions vor allem für die jüngeren Fans des Vereins erreichbar sind. Ihre Gründung geht auf die 1980er zurück, als Fan-Gewalt und Auseinandersetzungen zwischen Hooligans die Schlagzeilen dominierten.
Seit 1993 gibt es mit der „Koordinationsstelle Fanprojekte“ einen zentralen Anknüpfungspunkt für bestehende und neu gegründete Fanprojekte. Getragen werden diese häufig durch freie Träger der Jugendhilfe oder kommunale Stellen. Finanziell gefördert werden sie durch eine „Dreierfinanzierung” bestehend aus der Kommune, dem jeweiligen Bundesland und seit 2013 durch den DFB und die „Deutsche Fußball Liga“. Damit leisten Fanprojekte einen unverzichtbaren Beitrag zur präventiven Jugendsozialarbeit und Demokratieförderung. So stärken sie nachhaltig eine vielfältige, reflektierte und sozial verantwortliche Fankultur im deutschen Fußball.
Zum vollständigen Artikel: https://www.belltower.news/zwischen-pyro-und-fanprojekten-warum-ultras-teil-der-zivilgesellschaft-sind-160165/