DFB und DFL erhöhen Fanprojekt-Finanzierung

Aktueller KOS-Bericht zeigt eindrucksvoll die große Bandbreite der Fanprojektarbeit 
 

Die Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) bei der Deutschen Sportjugend (dsj) begrüßt die Entscheidung von DFB und DFL, die Förderung der Fanprojekte stufenweise von zunächst 165.000 Euro auf maximal 175.000 Euro im Jahr 2028 anzuheben. DFB und DFL unterstreichen damit das klare Bekenntnis des Fußballs zur sozialpädagogischen Arbeit der Fanprojekte, die ein beeindruckendes Portfolio an Angeboten und Themen abdecken. Die 71 deutschen Fanprojekte leisten einen wichtigen Beitrag zur positiven Entwicklung von Fankultur und Gesellschaft.  

Michael Gabriel, Leiter der KOS: „Wir begrüßen die Entscheidung von DFB und DFL, die zeigt, dass der Fußball sich klar zur so wichtigen Arbeit der Fanprojekte bekennt. Wir hoffen, dass dieses Signal in Kommunen und Bundesländern positiv aufgenommen wird, denn nur in gemeinsamer Verantwortung kann es gelingen, die Fanprojekte zukunftsfest aufzustellen.

Denn Fakt ist auch: Mit der jetzigen Erhöhung können Fanprojekte nur ihren Status quo halten. Eine Ausweitung der Angebote und Aufstockung von Personalstellen muss im nächsten Schritt dringend erfolgen. Dies ist angesichts des enormen Zulaufs junger Fans und vieler besorgniserregender gesellschaftlicher Entwicklungen unumgänglich.“ 

FANPROJEKTE 2025 

Wie vielfältig die professionelle Arbeit der Fanprojekte ist, zeigt der aktuelle „Sachstandsbericht zum Stand der Sozialen Arbeit mit Fußballfans – Fanprojekte 2025”, der nun erschienen ist. 

Anhand praktischer Beispiele werden auf 120 Seiten jene Themenfelder vorgestellt, die Fanprojekte gemeinsam mit den jugendlichen Fans aktiv bearbeiten: von der demokratiepolitischen Bildungsarbeit und Gewaltprävention über Demokratieförderung und die Prävention von Radikalisierungstendenzen, die gendersensible Fanarbeit und Suchtprävention bis hin zur Stärkung europäischer Werte durch internationale Jugendaustauschprojekte. 

Zudem wird das beeindruckende Netzwerk rund um die Fansozialarbeit in Deutschland vorgestellt. Hier zeigt sich die herausragende Qualität der Zusammenarbeit auf allen Ebenen, von den Vereinen über die Kommunen bis hin zu den Sicherheitsorganen. 

Michael Gabriel: „Fußballfankultur ist die größte Jugendbewegung in Deutschland, deren Attraktivität nach Corona noch einmal zugenommen hat. Die Erfahrungen der letzten 30 Jahre zeigen, dass die Arbeit der Fanprojekte wirkt. Sie unterstützt nicht nur eine positive und friedliche Fankultur im Fußball, sie wirkt darüber hinaus tief in die Gesellschaft, indem sie Demokratie, Vielfalt und Beteiligung junger Menschen fördert.“ 

>>> FANPROJEKTE 2025 kann hier heruntergeladen werden. 

Koordinationsstelle Fanprojekte bei der dsj

Frankfurt am Main, 07.08.2025

U18-Tour nach Billerbeck

Moin!

Die Saisonvorbereitung läuft auf vollen Touren, ein Testspiel des SC Preußen Münster jagt das Nächste. ⚽

Um euch jüngeren Preußenfans im Alter von 12-17 Jahren ein Angebot zu machen, laden wir euch ein, mit uns nach Billerbeck zum Testspiel der Preußen gegen Heracles Almelo zu fahren. Wir haben sechs Plätze im Bulli frei, die Mitfahrt ist kostenlos. Den Eintritt ins Stadion müsst ihr allerdings selbst tragen.

Meldet euch gerne per Mail an fanport@outlaw-ggmbh.de, wenn ihr am Freitag, den 18. Juli 2025 mitfahren wollt. First come – first serve!

Das Spiel geht um 18:00 Uhr los, wir starten am Preußenstadion (Parkplatz P1) um 16:00 Uhr. Bitte nutzt mit euren Eltern das unten stehende Formular „U18-Tour Testspiel“ 🖍

Umzug

So, der Umzug ist geschafft! Jetzt machen wir erstmal Sommerpause. Das heißt, vom Fanprojekt ist aktuell nur Dave im Dienst, da Stefan und Edo Urlaub haben. Unsere Öffnungen finden erst wieder ab Juli 2025 statt, und zwar im neuen „Containerport“.

Unsere „Übergangslösung“ für die nächsten eineinhalb Jahre. Im Hintergrund der alte „FANport“, ganz rechts im Bild der Giebel unserer künftigen Anlaufstelle, dem „Fanhaus“.

Während unserer Schließzeit im Juni lesen wir aber Mails und Dave begleitet z.B. auch den Workshop „Graffiti für FLINTA*“ und nimmt für uns an Netzwerksitzungen wie dem ÖASS teil.

Unser Lernort Preußenstadion macht übrigens noch keine Sommerpause, die Workshops können bis zu den Sommerferien ganz normal bei Jan gebucht werden. Und auch unser Integrationsprojekt „Refugees Welcome! Aktiv ankommen in Münster“ läuft bis zu den Sommerferien ganz normal weiter. Hier arbeiten Robert und Lukas auch weiterhin mit geflüchteten Jugendlichen verschiedener Einrichtungen Münsters.

Warum Ultras Teil der Zivilgesellschaft sind

Zwischen Pyro und Fanprojekten

Ultras gelten einigen als Problemfans, dabei kann die Szene auch ein Bollwerk gegen Rechtsextremismus sein. Ein Gastbeitrag von Ruben Gerczikow, 20. Mai 2025.

(…)

Die unterschätzte Arbeit der Fanprojekte

Auch wenn Ultras für sich die Liebe zur Freiheit beanspruchen, sind sie als Teil der Gesellschaft nicht frei von Machtstrukturen und Hierarchien, in denen auch Ideologien der Ungleichheit herrschen. Gerade, weil junge Menschen im Rahmen des Auslebens ihrer Subkultur mit dem Gesetz in Konflikt geraten können und Rechtsextreme ihr zweites Wohnzimmer als Rekrutierungsort nutzen, braucht es sozialpädagogische Begleitung. Diese Aufgaben übernehmen mitunter die 68 Fanprojekte in ganz Deutschland, die als vertrauensvolle Ansprechpersonen am und außerhalb des Stadions vor allem für die jüngeren Fans des Vereins erreichbar sind. Ihre Gründung geht auf die 1980er zurück, als Fan-Gewalt und Auseinandersetzungen zwischen Hooligans die Schlagzeilen dominierten.

Seit 1993 gibt es mit der „Koordinationsstelle Fanprojekte“ einen zentralen Anknüpfungspunkt für bestehende und neu gegründete Fanprojekte. Getragen werden diese häufig durch freie Träger der Jugendhilfe oder kommunale Stellen. Finanziell gefördert werden sie durch eine „Dreierfinanzierung” bestehend aus der Kommune, dem jeweiligen Bundesland und seit 2013 durch den DFB und die „Deutsche Fußball Liga“. Damit leisten Fanprojekte einen unverzichtbaren Beitrag zur präventiven Jugendsozialarbeit und Demokratieförderung. So stärken sie nachhaltig eine vielfältige, reflektierte und sozial verantwortliche Fankultur im deutschen Fußball.

Zum vollständigen Artikel: https://www.belltower.news/zwischen-pyro-und-fanprojekten-warum-ultras-teil-der-zivilgesellschaft-sind-160165/

FANport-Newsletter #55

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freund:innen des FANport!

Turbulente Zeiten stehen an – nicht nur beim SC Preußen Münster bezüglich des Saisonfinales, sondern auch in der Kurve, die heute Abschied von der alten „Ostkurve“ aka „Fiffi-Gerritzen-Kurve“ nimmt. Als ich 2011 die Arbeit im und am Preußenstadion aufnahm, waren die Tore 24/7 offen, junge Preußenfans haben „ganz normal“ im Stadion gechillt, gegrillt und gemeinsam eine gute Zeit gehabt. Wenn man jemanden sprechen wollte, brauchte man nur Freitagnachmittag ins Stadion zu gehen und den- oder diejenige dort anzusprechen. Manchmal gab’s noch ’ne Grillwurst dazu.

Sie merken / Ihr merkt: auch ich nehme heute Abschied von meinem Arbeitsort bzw. vom „Wohnzimmer“ so vieler Menschen, mit denen wir dort gearbeitet, geredet und gelacht haben. Und die dort für Münster Unglaubliches geleistet haben: nämlich eine bundesweit beachtete Kurve zu gestalten.

Und noch mehr Abschied: Heute ist das letzte Saisonheimspiel – zumindest planmäßig -, und da heißt es auch, Dave zu verabschieden. Er verlässt unser Projekt zum Sommer. Und das wird überhaupt nicht leicht fallen: David Grevelhörster kam im Sommer 2014 als Student der Sozialen Arbeit für ein Praxissemester zu uns ins Fanprojekt. Es stellte sich schnell heraus, dass er ein großer Gewinn für das Team und für unsere Arbeit mit jungen Fußballfans war. Er war gekommen, um zu bleiben. Seither waren mehrere Disziplinen des HipHop fester Bestandteil unserer „Fanarbeit“. Zuletzt unterstützte er uns als hauptamtliche Fachkraft – also insgesamt elf Jahre lang. Er hat einen sehr großen Teil seiner Lebenszeit in unser Projekt gesteckt. Zuviel, um nun einfach nur „Danke, Dave!“ zu sagen – aber reichlich, um einfach nur dankbar zu sein!

Sie merken / Ihr merkt schon, es ist kein leichter Tag heute. Hoffen wir mal alle, dass der SCP unseren Tag ein wenig „aufhellt“.

Und nun wünsche ich wie immer eine hoffentlich interessante Lektüre!

Viele Grüße

Edo Schmidt

Rede zum 80. Befreiungstag des KZ Buchenwald

von Marina Weisband, 6. April 2025

Sehr geehrte Menschen,  

es war eine sehr schwere Aufgabe, eine Rede für heute zu schreiben. Weil ich keine Überlebende bin. Weil ich eine Nachfahrin der Überlebenden bin. Weil ich als Brücke zwischen den Generationen sprechen muss. Zwischen jenen wenigen, die noch bei uns sind, und allen, die das Grauen der Abwertung des Menschen nie erlebt haben. Ich selbst kenne es nur aus Erzählung, aus Schweigen, aus einem beinahe epigenetisch vererbten Schreck, mit dem ich aufgewachsen bin. Aus den Bruchstücken meiner eigenen Identität, irgendwo zwischen jüdisch, russisch, ukrainisch, deutsch, verstreut in alle Winde. Mühevoll studierend, was meine Familie mal ausgemacht hat, worüber mein Großvater schwieg. Was meine Religion ist, was meine Rituale sind. Ich traue mich nur, das hier zu erzählen, weil es so vielen in meiner Generation der Nachgeborenen so geht. Ich bin schon verwirrt, wenn man mich nach meiner Heimat fragt. Nach meiner Identität. Wie sollen wir mit der Verantwortung umgehen, für die Toten zu sprechen? Für unsere Vorfahren? Genau diese Bürde nehmen mehr und mehr von uns an, je mehr der Überlebenden von uns gehen und nicht aus erster Hand mahnen können. (…)

Zur vollständigen Rede: https://marinaweisband.de/rede-zum-80-befreiungstag-des-kz-buchenwald/

FASZINATION FANKURVE – Bochum und Münster – Eine Freundschaft, die nun auch durch Zaunfahnen sichtbar ist

Vergangenen Samstag (26.04.2025) hing zum Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 in der Fiffi-Gerritzen-Kurve erstmals eine Zaunfahne aus Bochum. Seit Jahrzehnten bestehen Kontakte zwischen beiden Szenen. Nun erreicht das Bündnis eine neue Ebene.

Der SC Preußen Münster steckt mitten im Abstiegskampf. Trotz der sportlichen Bedeutung des Heimspiels gegen Darmstadt, wurde diese Partie durch Neuigkeiten auf den Rängen der Fiffi-Gerritzen-Kurve zu einem historischen Tag. Denn das Kollektiv Fede Nerblo verkündete einen neuen Schritt bzgl. der Kontakte nach Bochum.

Bereits seit Ende der 1990er Jahre bestehen Kontakte zwischen Fans aus Bochum und Münster. In den Jahren danach verliefen sich etwas die Kontakte, ehe 2011 durch Personen der Gruppen Deviants und Melting Pott die Beziehung neu belebt wurden. Als auch die Gruppo Resistente Kontakte zu MLTP aufbaute, wurden die Kontakte von der ganzen Szene in Münster getragen.

Fan-Blockfahnen

In den Jahren danach durchlebten beide Vereine eine Ausgliederung, woraufhin sich die Gruppen Deviants und Melting Pott auflösten und sich nach und nach neue Strukturen bildeten. In Münster entstanden Fede Nerblo und in Bochum das Ruhrstattkollektiv, welche die Kontakte fortan pflegten.

Gegenseitige Besuche fanden immer häufiger statt. Dabei trugen die Fans zwar Merch des eigenen Vereins, auf eine optische Präsenz mittels Zaunfahnen wurde jedoch verzichtet.

Dies sollte sich nun ändern. Zum Heimspiel gegen Darmstadt hing erstmals eine Fahne des Ruhrstattkollektivs am Zaun der Fiffi-Gerritzen-Kurve. Die schon seit Jahrzehnten existierenden Kontakte erreichen somit nun ein neues Level. Mit einem Flyer informierte man darüber die restliche Kurve. Am darauffolgenden Tag spielte der VfL Bochum zuhause gegen Union Berlin. Hier hing zum ersten Mal ein Doppelhalter von Fede Nerblo in der Heimkurve.

Es stellt für Preußen Münster die einzige offizielle Freundschaft innerhalb der Bundesrepublik dar. Ins Ausland werden noch weitere Freundschaften gepflegt. Wie z.B. zum polnischen Verein CKS Czeladz oder nach Italien zu Pescara Calcio. Erst im Heimspiel zuvor gegen Karlsruhe hing eine Fahne aus Pescara.

Fancamp 2025

Die NRW-Fanprojekte laden herzlich zur Sommerferienfreizeit vom 21. bis 25. Juli 2025 ein! Dieses einzigartige Erlebnis richtet sich an 14-17jährige Preußenfans und verspricht fünf Tage voller Spiel, Spaß und Spannung am Jugendzeltplatz Lippesee bei Paderborn.

Wir starten am 21.07.2025 am Preußenstadion und fahren mit dem FANport-Bulli zum Lippesee bei Paderborn. Hier erwartet euch und die Teilnehmer:innen aus den anderen Fanprojekten ein kreatives und sportliches Angebot. Neben den aufregenden Programmpunkten wird aber natürlich auch genug Zeit zum chillen für euch eingeplant. 

Zu den Highlights gehören das Wasserski fahren, aber auch die verschiedenen Workshops und Spiele, die ihr nach Lust und Laune frei wählen könnt. Vor Ort gibt es viele verschiedene Möglichkeiten sich auszuprobieren, wie z.B. beim gemeinsamen Fahnen malen, im Graffitiworkshop oder beim Bubblesoccer.

Damit auch niemand verhungern muss, helfen wir unserem Koch bei der Zubereitung der Mahlzeiten – und bisher ist immer noch jede:r satt geworden. 

Den Abend können wir beim Lagerfeuer ausklingen lassen oder noch eine Partie Werwolf spielen, bevor es dann in die Zelte geht.

Falls ihr Interesse habt, meldet euch gerne bei Edo (0151-61338940) für weitere Informationen. Ihr könnt ihn auch über unsere Messenger erreichen oder per Email: edo.schmidt(at)outlaw-ggmbh.de

Hier gehts zum Anmeldeformular: https://www.fanport-muenster.de/wp-content/uploads/Anmeldung_Fancamp_Lippesee.pdf

Und hier gibt’s noch ein Video aus dem Jahr 2023:

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FANport-Newsletter #54

Liebe Freund:innen des FANport Münster!

Zeit für einen weiteren Newsletter! Es wird diesmal vor allem über die vergangenen Veranstaltungen berichtet, da die plötzliche Ankündigung des Umzugs unserer Anlaufstelle aufgrund des Stadionumbaus einige Angebote, die eigentlich in dieser Saison noch angestanden hätten, unmöglich machte.

Aprospos Umzug: Bereits im April sollen Container für uns bereitgestellt werden, in die wir im Mai umziehen können. Zwischenzeitlich war sogar von einem Vorlauf von nur vier Wochen die Rede, aber das ließ sich abwenden. Nutzt also nochmal den „alten FANport“, bevor wir ins Provisorium ziehen. Hier bleiben wir dann ein bis zwei Jahre, bevor es ins „neue Fanhaus“ in die aktuelle Geschäftsstelle des SC Preußen Münster geht.

Aktuell wissen wir aber nicht, wieviel Raum uns die Containerlösung bietet. Da sei wohl etwas schiefgegangen, was die Daten in der Funktionsleistungsbeschreibung der aktuellen Stadionplanung angeht, so hieß es. Wir hatten unseren Bedarf jedenfalls frühzeitig deutlich gemacht. Nun warten wir auf Angebote. Eins ist klar: Fansozialarbeit braucht Raum – junge Preußenfans brauchen Raum.

Wir halten euch auf dem Laufenden…

Übrigens findet ihr unseren frisch gebackenen Jahresbericht 2024 hier: https://www.fanport-muenster.de/wp-content/uploads/2025-03-26-Sachbericht-2024-Fanprojekt-FANport-Muenster.pdf

Mit sportlichen Grüßen

Edo Schmidt